Frau mit Virtual Reality Brille

Heute dominiert die Nutzung des Internets auf Laptops und Smartphones, doch das wird kaum so bleiben. Tragen wir bald intelligente Brillen?

Es gibt drei Gründe, warum es zum Wechsel der dominanten Interfaces kommen könnte. Ganz aktuell ist unser Hygienebedürfnis. Wegen der Virengefahr möchten wir Mitmenschen, Maschinen, Dokumente und Schalter nicht mehr unnötig berühren. Es erwartet uns eine Welt der smarten Dinge. Türen öffnen sich automatisch, Wasserhähne reagieren auf Sensoren. Auch die Waage im Supermarkt bedienen wir berührungslos. Wir unterschreiben per Iriscan. 

Der zweite Wandelgrund sind Unternehmen, die das Marketing erneuern wollen und auf zusätzliche Daten hoffen. Zu den Interfaces der Zukunft gehören intelligente Brillen und Kontaktlinsen, intelligente Fingerringe aber auch sämtliche Anwendungen der Augmented und Virtual Reality. Diese neuen Schnittstellen zum Internet werden wir weniger mit unseren Fingern bedienen als viel öfters als heute mit unseren Stimmen oder unseren Gesten, vielleicht eines Tages sogar mit unseren Gedanken. 

Den Hoffnungen auf neue Erlebnisse und Kundendaten stehen Ängste der Nutzerinnen gegenüber. Sie fürchten sich vor Personalisierung, Überwachung und der Notwendigkeit ihr Verhalten an immer neue digitale Anwendungen anzupassen. Wieder anderer befürchten einen Verlust menschlicher Nähe und Wärme, wenn wir nur noch digital miteinander kommunizieren.


Dozent am SMI, Zukunftsforscher und Gründer Wissensfabrik

Dr. Joël Luc Cachelin, Dozent am SMI, Zukunftsforscher und Gründer Wissensfabrik