Menschen vernetzt in Form einer Glühbirne

Die Crowdwirtschaft steht für das Zerfallen von Unternehmen in Verbünde von Gleichgesinnten mit ähnlichen Visionen und mit sich ergänzenden Fähigkeiten.

Bisher entscheiden Unternehmen, was produziert und konsumiert wird. Sie definieren, wer wie was arbeitet und was mit unseren Daten passiert. Doch das muss nicht so bleiben, gerade die Skeptiker*innen der Grosskonzerne wünschen sich neue Akteure für die Wirtschaft der Zukunft. Einige von ihnen könnten ganz offline leben und sich in verlassenen Bergdörfern selbst versorgen. 

Zu den mächtigen Akteuren der Crowdwirtschaft gehören Städte. Die Urbanisierung (immer mehr Menschen wohnen in Städten) aber auch die Start-up-Kultur lassen die Wirtschaft der Zukunft vor allem in städtischen Räumen gedeihen. Sie sind Zentren der Kreativität, wo Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Daten- und Warenströme zusammenfliessen. Hier konzentrieren sich die kulturellen Angebote, hier werden neue Technologien und soziale Innovationen ausprobiert. 

Die Crowdwirtschaft ist voller Cloud-Organisationen. Sie beschäftigen nur noch eine Minderheit der Angestellten per Vertrag. Die Mehrheit der Angestellten wird situativ dazu gebucht. Das bringt mehr Freiheit, für viele aber auch mehr Unsicherheiten. Langfristig provoziert dies neue Sozialversicherungen, neue Formen der Gemeinschaft. Ebenso gewinnen Krypto-Währungen weiter an Bedeutung.


Dozent am SMI, Zukunftsforscher und Gründer Wissensfabrik

Dr. Joël Luc Cachelin, Dozent am SMI, Zukunftsforscher und Gründer Wissensfabrik