Slasher-Karrieren Imagebild

Antikörper steht für die Notwendigkeit, Wirtschaft und Gesellschaft robuster aufzustellen. Sie sollten den viralen Gefahren der Zukunft standhalten können.

Die Pandemie deckt Entzündungen unserer Zivilisation auf. Überlastet sind unsere Körper, Unternehmen und Medien, weil wir Grenzen missachten – der Tiere, Bauernhöfe, Regenwälder, sozialen Medien, des Pendelns. Die Entzündungen lassen vermuten, dass wir uns auch in Zukunft mit viralen Infekten herumschlagen werden. In Gefahr sind nicht nur unsere Körper. Auch unsere Medien, Computer und Maschinen können «erkranken».

Was wir deshalb brauchen sind schützende Antikörper, eine Art gesellschaftliches Immunsystem, das diesen Risiken der Zukunft Einhalt gebietet und sie schnell in Schranken weist. Dazu muss die Innovationslogik des 21. Jahrhunderts zirkulär werden. Sie verbindet Mensch und Tier (zum Beispiel durch die Integration von Human- und Tiermedizin), Abfälle und Ressourcen (zum Beispiel durch Karton aus Fruchtschalen), die wissenschaftlichen und unternehmerischen Disziplinen.

Vor allem aber verbindet zirkuläre Innovation Zukunft und Vergangenheit. Das verlangt, dass wir Nebenwirkungen schon im Moment des Erfindens beachten und die Kontexte, Wurzeln und Widerstände früherer Innovationen studieren. Zirkuläre Innovation ist kein Hippie-Geschwätz. Sie definiert wie der vegane Lebensstil mächtige Märkte der Zukunft.


Dozent am SMI, Zukunftsforscher und Gründer Wissensfabrik

Dr. Joël Luc Cachelin, Dozent am SMI, Zukunftsforscher und Gründer Wissensfabrik